Psalm 1

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Psalm 1 – Die Wege Gottes und der Menschen

Vielerorts zerbröckelt der christliche Glaube in Europa, dem einstmaligen Zentrum der globalen Christianisierung. Heute geraten selbst tiefgläubige Menschen in schwere Glaubenskrisen, sodass sich viele von Jesus Christus abwenden und nur mehr den bequemen, der Welt zugewandten Weg gehen wollen. Diese zu ermutigen dem Leben seinen religiösen Sinn wieder zurückzugeben, ist das Anliegen dieses Buches.

Die Zukunft der Christen in Europa wird davon abhängen, den Atheismus unserer Zeit nicht als ein unabwendbares Schicksal hinzunehmen. Der Autor geht den Ursachen eines in dieser Größe noch nie dagewesenen Glaubensverlustes nach und fragt nach der Verantwortlichkeit für die Entchristlichung unserer Gesellschaft.

Autor: Eckehard Bamberger
ISBN-13: 978-3950349917
Preis: 18,50 €
Seitenanzahl: 261 Seiten, gebunden, Hardcover

Auch über Amazon, Weltbild und Thalia erhältlich.

Leseprobe

Also sprach Jean-Paul Sartre

Unter den Philosophen des 20. Jahrhunderts zählt der Franzose Jean-Paul Sartre (1905 – 1980) zu den bedeutendsten Vertretern des Existenzialismus. Mit seiner atheistischen Philosophie und seinem politischen Engagement – so etwa während der Studentenunruhen vom Mai 1968 – wurde Sartre zum Idol und zur politischen Leitfigur einer ganzen Generation. Sein Einfluss auf die linke Szene war enorm, und bis zum heutigen Tag gelingt es seiner Philosophie immer noch, große Teile der Gesellschaft zu beeinflussen. Sartres Absicht war es, dem christlichen Weltbild ein Ende zu setzen und stattdessen eine Philosophie der Gottlosigkeit zu entwerfen, die der Selbstverantwortung des Menschen mehr zutraut als dem Glauben an einen Gott und der Bevormundung durch die Kirche. Gerade religiöse Menschen werden daran interessiert sein, die Argumente dieses Mannes, mit denen er den Glauben an Gott auszuhebeln versucht, näher kennen zu lernen und dann eigene Schlüsse zu ziehen. In seinen Gedankenexperimenten überträgt er den Begriffen Existenz (existence) und Wesen (essence) die Hauptrollen. Um seine atheistische Vorstellungswelt zu veranschaulichen, wählt Sartre als Beispiel die Herstellung eines Brieföffners. Die ihm zu Grunde liegende Idee, die sein Wesen bestimmt, ist zusammen mit seiner Produktion (Existenz) für sein materielles Zustandekommen notwendig.

Denn ein Handwerker, der einen solchen Gegenstand herstellen will, weiß, und zwar bevor er noch mit seiner Arbeit beginnt, erstens, wozu ein Brieföffner dienen soll, und zweitens, dass derartige Gegenstände bereits vor ihm hergestellt wurden. Oder anders gesagt: Man kann sich keinen Menschen vorstellen, der einen Brieföffner herstellen kann, ohne zu wissen, wozu dieses Instrument dienen soll. So weit, so logisch. Fazit: Das bedeutet, dass bei der Herstellung eines Brieföffners dessen Essenz, also das Wesen dieses Gegenstandes, seiner Existenz vorausgehen muss. Wenn man nun einen Schöpfer-Gott annimmt, so meint Sartre, ist dieser Gott meistens einem höheren Handwerker vergleichbar, der, wenn er schöpft, genau weiß, was er schöpft. So ist der Begriff „Mensch“ – im Geiste Gottes – dem Begriff des Brieföffners, also dem Geist des Produzenten vergleichbar. Genauso schafft Gott nach seinem Ebenbild (Essenz) den Menschen und verfährt auf ebensolche Weise wie der Handwerker, der einen Brieföffner herstellt. So verwirklicht der Mensch als Individuum nur einen bestimmten Begriff, der schon im göttlichen Verstand enthalten ist. Nun folgt der nächste Schritt. Wenn aber Gott nicht existiert, so gibt es zumindest ein Wesen, bei dem die „Existenz“ der „Essenz“ vorausgeht, also ein Wesen, das existiert, bevor es durch irgendeinen Begriff definiert werden kann. Und dieses Wesen ist eben der Mensch.

Im Klartext: Der Mensch muss erst geboren werden, damit er sich später einmal definieren kann. Ab jetzt werden die Argumente Sartres haariger. Der Mensch, so sagt Sartre weiter, ist jedoch als solcher nicht definierbar, weil er – vor seiner Geburt – ja nicht existiert. Erst nachdem er in die Welt getreten ist und später dann sein Leben selbst in die Hand genommen hat, kann sein Wesen klare Züge annehmen. Folglich gibt es auch keine menschliche Natur per se, da es ja keinen Gott gibt, diese zu ersinnen. Allerdings kommt selbst der abgebrühteste Atheist ins Grübeln, wenn er daran denkt, wie viel Schlechtes es auf dieser Welt gibt, denn das Empfinden, was gut und weniger gut, also schlecht ist, ist ihm ja grundsätzlich nicht abhanden gekommen.(Schließlich verfügt er, so wie jeder andere Mensch über ein angeborenes Gewissen, wenn solches auch nicht in sein weltanschauliches Konzept passt. Anm. d. Verf.) Sartre löst dieses Problem auf seine Weise. Da es ja keinen Gott gibt, verschwinden mit ihm klarerweise alle auf seinen Geboten aufbauende Werteordnungen. Somit kann es a priori kein Gutes mehr geben, da es kein unendliches und vollkommenes Bewusstsein gibt, was dieses zu denken vermag. Das bedeutet aber, dass der Mensch ohne Gott nur auf sich selbst gestellt ist, weil er in seinem Denken und Handeln völlig frei ist.

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Wissen wir, in welcher Zeit wir leben?

Wir leben in einer Zeit, in der Religiosität nicht mehr dem Lebensgefühl des modernen Menschen entspricht. Wir leben in einer Zeit, in der sich viele Christen in Europa aus unterschiedlichsten Motiven dazu entschließen die Kirche zu verlassen, um fortan ihren eigenen Weg zu gehen. Wir leben in einer Zeit, in der man den christlichen Glauben als Ordnungsprinzip des menschlichen Lebens gegen eine Ethik als Morallehre ohne Gott austauscht. Wir leben in einer Zeit, in welcher der Staat als Gesetzgeber, auch als oberste Ethikbehörde auftritt.

Wir leben in einer Zeit, in der man den Urknall als Ursache der Entstehung des Universums ansieht, einen Schöpfergott dagegen ablehnt. Wir leben in einer Zeit, in der viele Menschen nicht mehr wissen, was zu Weihnachten gefeiert wird. Aus diesem Anlass startete die Erzdiözese Wien im Jahre 2009 eine österreichweite Plakatkampagne, um an das Geburtsfest von Jesus Christus zu erinnern.

Wir leben in einer Zeit, in der ein sinnvolles und geglücktes Leben als ein Gegenwartsgut angesehen wird, das nicht auf ein neues Leben nach dem Tod in einer jenseitigen Welt angewiesen ist. Wir leben in einer Zeit, in der atheistische Philosophen nicht nur die Existenz Gottes leugnen, sondern wie der deutsche Philosoph P. Sloterdijk behauptet, in Religionen insgesamt nur „missverstandene Übungssysteme” zu erkennen glaubt, und Krisen – wie beispielsweise Wirtschafts- oder Schuldenkrisen – heute genauso viel Autorität besitzen, die man früher einmal Gott zugesprochen hat.

Wir leben in einer Zeit, in der viele Jugendliche der Meinung sind, dass in Zukunft Schönheit wichtiger sein wird als Charakter. Ebenso aber sollten wir wissen, dass wir aus der Zeit in der wir leben – auch als Christen! – nicht einfach aussteigen können, ohne Schaden zu nehmen.

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Jesus Christus, Gott und Mensch

„Was seid ihr so bestürzt? Warum lasst ihr in eurem Herzen solche Zweifel aufkommen? Seht meine Hände und meine Füße an: Ich bin es selbst.“ (Luk. 24,38-39) Mit der Geburt von Jesus Christus ist die Adventzeit der Geschichte zu Ende gegangen und die Weltuhr auf dieses Ereignis hin neu eingestellt worden. Als die Hirten auf Geheiß des Engels nach Bethlehem aufbrachen, trafen sie in einem Stall das Kind mit seinen Eltern an, in einem Milieu, das ihnen sicherlich nicht fremd schien. Vielleicht waren sie selbst von ihren Müttern unter ähnlich armseligen Bedingungen geboren worden, unter freiem Himmel gar und auf dürres Gras gelegt. Wie die Bibel berichtet, knieten die Männer nieder und beteten – oder müsste man nicht zutreffender sagen: staunten den Knaben an, der zu diesem Zeitpunkt sicher nicht wissen konnte, dass mit ihm der Messias geboren wurde. Unspektakulärer hätte die Geburt des Gottessohnes wohl nicht vor sich gehen können. Mag sein, dass die Armut, die Maria und Josef zwang, ihr Kind in einem Viehstall zur Welt zu bringen, den Vorstellungen gottesfürchtiger Menschen einige Zeit später zuwiderlief, diesen erbärmlichen Ort als geeigneten Rahmen für ein Weltereignis – was sich erst später zeigen sollte – gelten zu lassen. Um der Größe dieses Geschehens Rechnung zu tragen, musste wenigstens ein außergewöhnliches Himmelszeichen die Herabkunft Gottes auf Erden kundtun. Ob Legende oder historische Wahrheit: Die Heilige Schrift berichtet von Königen, Magiern oder schlichtweg von weisen Männern, drei an der Zahl, die aus fernen Ländern kommend einem Stern gefolgt waren, der sie am Ende ihrer Reise zur Krippe in Bethlehem führte. Dort huldigten sie dem Kind und brachten ihm ihre Gaben dar: Gold, Weihrauch und Myrrhe. Denkbar wäre auch, dass die frühen Christen sich nicht damit abfinden konnten, dass die große Welt – außer einigen Schäfern als Augenzeugen, die in der jüdischen Bevölkerung ohnehin keinerlei Ansehen genossen – nicht willens war, von ihrem Messias Notiz zu nehmen, und sie deshalb durch Einfügung der Geschichte von den „Drei Königen“ auf das besondere Königtum von Jesus Christus hinweisen wollten.
Fragen nach der Besonderheit oder gar Einzigartigkeit von Jesus quälten jedenfalls nicht Maria und Josef, als sie in Bethlehem und später in Nazareth ihr Kind umsorgten, genauso wie es Eltern nun einmal mit ihrem Nachwuchs halten. Auch der Knabe wusste zu dieser Zeit noch nichts von seiner göttlichen Herkunft und seinem Auftrag, den er auf Erden einmal erfüllen sollte. Armut und Leid werden ihn Zeit seines Lebens begleiten – Gott hat es sich eben nicht „gerichtet“, um ein Wort unserer Zeit zu gebrauchen. Aus dieser Position, dass Jesus als Mensch sich in die endlose Kette der Armen und Schwachen dieser Welt eingereiht hat, kann er allen, die an ihn glauben, bei der Bewältigung ihres oft von schwerem Leid geprüften Lebens zur Seite stehen und ihnen selbst in Zeiten totaler Ausweglosigkeit Hoffnung geben. Gott ist in Jesus Mensch geworden, sowohl in biologischer Hinsicht als auch seinem Geiste und seiner Psyche nach. So tritt uns in den Evangelien Jesus als eine Person entgegen, deren Leben den gleichen Gemütszuständen unterworfen war, wie auch wir sie kennen: die Fähigkeit zu Freude und Mitleid, Trauer und Schmerz, zu Güte, Zorn und Angst. Das Geheimnis von Jesus können wir deshalb nicht in seinem biologischen Menschsein finden.
Man könnte meinen, dass nach 2000 Jahren Christentum die im Prozess Jesu gestellte Frage, bei der es um die „Identität“ seiner Person ging, wer er nun wirklich sei: ein Mensch oder gar Gott, inzwischen geklärt sein müsste. Aus Sicht der Theologie – und das schon seit den Tagen der Urkirche – bestanden an der „Doppelnatur“ von Jesus nie die geringsten Zweifel, wenn wir von den Irrlehren jüdisch-christlicher Sekten und Häresien im 1. Jahrtausend (Arianismus, Monotheletismus u.a.) und dann später in der Reformationszeit (Calvinismus) absehen, die aber letztlich den Glauben an die Gottheit des historischen Jesus nicht wirklich nachhaltig beschädigen konnten.
Die Botschaft des Evangeliums, dass Gott Mensch geworden ist, findet in einer überwiegend atheistischen Gesellschaft unterschiedliche Akzeptanz. Viele Gläubige denken, dass jedes Jahr sich nur wiederholt, was man von Weihnachten ohnehin erwartet. Das Lukas Evangelium 2,1-14 mit den Anfangsworten „In jenen Tagen er ließ Kaiser Augustus den Befehl, alle Bewohner des Reiches in Steuerlisten einzutragen“, ist liturgischer Standard. Die Predigten werden vermutlich auch dieses Jahr nicht viel Neues bringen, bestenfalls sich in ihrer rhetorischen Gestaltung voneinander unterscheiden. Man hat sich daran gewöhnt, am Fest der Lichter und Geschenke sich der „Menschwerdung Gottes“ zu erinnern und zu erfreuen, so wie man ein paar Wochen später, zu Ostern, dem Leiden, Sterben und der Auferstehung von Jesus gedenken wird. Zwischen den Eckdaten des Lebens Jesu liegt das Werk unserer Erlösung, wie man in einer säkularisierten Welt salopp sagen könnte. Noch feiert alle Welt an Weihnachten die Geburt des Herrn. Ach, wie schön, dass die Mehrzahl der Gläubigen, die übers Jahr verteilt kaum noch Gottesdienste besuchen, sich in diesen Tagen in eine emotionale Hochlage schaukeln können, wenn sie im Kerzenlicht der Weihnachtsbäume und mit dem Absingen stimmungsvoller Lieder an der Christmette teilnehmen. Dennoch hat das Weihnachtsfest, das in unseren Breiten aller Verweltlichung zum Trotz immer noch als das schönste Fest des Jahres gilt, vieles an Zauber und Strahlkraft eingebüßt. Wie sonst wäre es zu verstehen, dass sich die Erzdiözese Wien im Jahr 2008 bemüßigt sah, im Lärm der in Glitzerlicht getauchten Einkaufsstraßen mit Plakaten auf die eigentliche Ursache und den Sinn des bevorstehenden Festes hinzuweisen: Zu Weihnachten wurde Jesus Christus geboren. Ein Fest der Freude für die Menschen.
„Viele Menschen wissen heute nicht mehr, was zu Weihnachten gefeiert wird,“ erläuterte Kardinal Schön born, Erzbischof von Wien, bei einer Pressekonferenz diese Kampagne. „In schlichten Worten sollte der christliche Kern des Weihnachtsfestes benannt werden, der die Grundlage für den staatlichen Feiertag und das zugleich beliebteste Fest in Österreich ist.“
Dass Gott Mensch geworden ist – na ja, die Kirche wird damit schon recht haben –, ist aber letztendlich nicht so wichtig, meinen selbst fleißige Kirchengänger. Wäre das nicht Anlass genug, über die Ursache solcher einmal ernsthaft nachzudenken, und sollte man nicht lieber versuchen, dem Glauben an Jesus Christus wieder etwas mehr Leben einzuhauchen?
Die Christologie, die dogmatische Lehre von der Person Jesu Christi, wie sie im Neuen Testament begründet und von der Kirche entfaltet wurde, behandelt die wahre Gottheit Christi, sein unverkürztes Menschsein und die Vereinigung beider „Naturen“ in der einen göttlichen Person. Einer, der mit seinem Glaubenswissen und seinem Glaubenszeugnis das christliche Denken unserer Epoche entscheidend geprägt hat, war Karl Rahner (1904 – 1984), Theologe, Priester, Philosoph, Mitglied der päpstlichen Theologenkommission und Konzilstheologe beim 2. Vatikanischen Konzil. Einige Denkanstöße zu dieser Thematik, die über das rein Katechismusartige und über traditionelle Formulierungen hinausgehen, mögen den Leserinnen und Lesern einen Einblick in das theologische Denken Rahners geben:
Zur Menschheit Christi. Den Gottmenschen Jesus darf man nicht verstehen, als habe Gott zum Zweck seines Heilshandelns sich gewissermaßen vermummt, um sich auf Erden zu offenbaren. Jesus ist wahrhaft Mensch, wahrhaftig ein Stück unserer Erde, wahrhaft ein Moment an dem biologischen Werden dieser Welt, ein Moment an der menschlichen Naturgeschichte, denn er ist geboren von einer Frau (Gal.4,4). Die Grundaussage der Christologie – wie sich die Lehre von der Person Christi und ihrer göttlichen und menschlichen Natur bezeichnet – ist gerade die Fleischwerdung Gottes, seine Materiellwerdung. Durch das christliche Dogma von der Inkarnation soll also ausgesagt werden: Jesus ist wahrhaft Mensch mit allem, was damit gesagt ist, mit seiner Endlichkeit, Weltlichkeit, Materialität und seiner Partizipation an der Geschichte dieses Kosmos in der Dimension des Geistes und der Freiheit, an der Geschichte, die durch den Engpass des Todes hindurchführt.
Zur Frage der „Menschwerdung“ Gottes. Gottes Wort ist Mensch geworden. Man könnte meinen, an diesem Grunddogma des Christentums sei das Prädikatsnomen „Mensch“ das verständlichste Stück dieser Aussage. Der Mensch ist ja das, was wir selber sind, täglich leben, was milliardenmal in der Geschichte, zu der wir gehören, vorexperimentiert und ausgelebt wurde, was wir gewissermaßen von innen (in uns selbst) und von außen (in unserer Mitwelt) kennen. Auf Grund unseres Wissens vom Menschen können wir deshalb sagen, dass das Wort Gottes eine einzelne menschliche Natur angenommen hat und so Mensch geworden ist. Selbstverständlich wissen wir vielerlei vom Menschen, und fast jeden Tag machen die verschiedensten anthropologischen Wissenschaften immer neue Aussagen über den Menschen. Alle Künste reden vom Menschen und sprechen auf ihre Weise über dieses unerschöpfliche Thema. Aber ist deswegen der Mensch auch wirklich, also vollständig „definiert“? Natürlich gibt es Wissenschaften, die der Meinung sind, dass man dies könne, doch nur jene von ihnen, die einem sturen Pragmatismus huldigen, die metaphysische Seite des Menschen aber bewusst ausklammern.
Unter solchen Voraussetzungen darf man sich schon fragen, ob es eine Definition des Menschen im strengen Sinn überhaupt geben kann, wenn man von vornherein die religiöse Dimension ausschaltet. So gesehen ist der Mensch, der ja das ihn umgebende Geheimnis selbst von sich aus zu ergründen nicht in der Lage ist, die zu sich selbst gekommene Undefinierbarkeit. Von daher gesehen ist die Menschwerdung Gottes der einmalig höchste Fall des Wesensvollzugs der menschlichen Wirklichkeit. Wenn Gott selbst Mensch ist und in Ewigkeit bleibt, und es dem Menschen aus Ehrfurcht vor Gott verwehrt ist, gering von sich zu denken, da er dann ja auch gering von Gott dächte und also die Gottmenschlichkeit als die radikalste Aufgipfelung des Menschen schlechthin verstanden wird, dann ist auch das Menschengeschlecht in das Geheimnis Jesu Christi, dem Sohn Gottes, in das unsagbare Geheimnis Gottes mit hineingenommen und zwar von Ewigkeit an.

Tod und Auferstehung Jesu als Horizont unserer eigenen transzendentalen Auferstehung. Jeder Mensch vollzieht entweder im Modus der freien Annahme oder der freien Ablehnung den Akt der Hoffnung auf seine eigene Auferstehung. Natürlich kann der Mensch seinen Tod, der zu irgendeiner Zeit seiner Existenz unweigerlich ein Ende setzen wird, verdrängen und einfach erklären, dass die Beschäftigung mit diesem unausbleiblichen Schicksal ein Unfug sei, dem man sich nicht ergeben dürfe. Was aber dann, wenn der Mensch versucht ist, die Sinnhaftigkeit seines Lebens ein allerletztes Mal zu hinterfragen, um vielleicht doch noch eine befreiende Antwort zu erhalten? Für die Hinterbliebenen ist der Tote in jedem Fall aus dem Betrieb, den wir Leben nennen, ausgeschieden. Was ist aber mit diesem, der so verschwunden ist? „Ich“ mag mir zwar erlauben, mir diese Frage für die anderen zu ersparen, aber ich kann sie für mich selbst nicht auf sich beruhen lassen, denn ich weiß, dass ich sterben muss. Und wenn ich das, was so wahrhaft und nur mich alleine angeht, auf sich beruhen lasse, habe ich mich auch schon entschieden. So ganz klar, dass da „alles aus“ ist, dürfte es doch wohl nicht sein. Es war vorher doch auch noch einiges anderes da: eben ein Mensch, mit Liebe, Treue, Schmerz, Verantwortung, Freiheit.

Mit welchem Recht behauptet man eigentlich, dass alles aus sei? Warum soll es eigentlich „aus sein“? Weil wir davon nichts merken? Das Argument scheint ein wenig schwach! Eigentlich folgt daraus nur: für mich, den Hinterbliebenen, ist der Tote nicht mehr da. Aber ist er darum für sich selbst nicht mehr da? Muss er für mich da sein? Wäre es denkbar, dass es seine „Gründe“ gehabt haben könne, sich so zu verwandeln, dass das neu Gewordene nicht mehr bei uns mitspielt? Wenn wir dieses unser Leben anschauen: Ist es von sich aus nicht so, dass man da immer mitmachen möchte, das Leben jedoch auf eine Beendigung unseres Daseinsstils zustrebt? Zeit wird Irrsinn, wenn sie sich nicht vollenden kann.

Unsere Frage nach der Endgültigkeit des Menschen ist durchaus identisch mit der Frage nach seiner Auferstehung. Wir würden jedoch von vornherein den Sinn von „Auferstehung“ bei uns Menschen und auch bei Jesus total verfehlen, würden wir mit der Vorstellung einer Wiederbelebung eines physisch-materiellen Leibes liebäugeln. Tod und Auferstehung können nur verstanden werden, wenn beide als Einheit gesehen werden. Der „zeitliche“ Abstand zwischen beiden Ereignissen ist unerheblich. Wenn wir so die Sache betrachten, müssen wir sagen: Die vom Wesen des Menschen her erreichbare transzendentale Erwartungserfahrung der eigenen Auferstehung ist der Verständnishorizont, innerhalb dessen so etwas wie eine Auferstehung Jesu überhaupt nur erwartet und erfahren werden kann. Natürlich bedingen sich diese beiden Momente unserer Existenz, die transzendentale Erwartungserfahrung der eigenen Auferstehung und die heilsgeschichtliche Glaubenserfahrung von der Auferstehung Jesu, gegenseitig. Wir würden es vielleicht faktisch nicht fertigbringen, ohne den Blick auf die Auferstehung Jesu uns in dieser unserer eigenen Erwartung richtig zu interpretieren. Aber es ist umgekehrt auch richtig, dass man eigentlich die Auferstehung Jesu nur erfahren kann, wenn man ein Mensch ist, der eine solche Erfahrung schon für sich selbst hat? 4. Der Glaube an die Auferstehung Jesu als einmaliges Faktum. Dass es den Glauben an die Auferstehung gibt, ist an sich schon bedenkenswert. Solche Einmaligkeit besteht, obwohl es genug Menschen gibt, von denen man nur zu gerne erfahren möchte, dass sie leben. Hat diese Einmaligkeit nicht darin ihren Grund, dass der Grund selbst einmalig und einfach und somit „wahr“ ist, dass er also nicht jenes zufällige Zusammentreffen verschiedener Erfahrungen und Überlegungen ist, das die Ursache von Irrtümern darstellt? Wer die Auferstehung Jesu leugnet, müsste sich dieser Frage stellen und sie dahingehend beantworten, warum der behauptete Irrtum nicht öfter vorkomme, obwohl seine vorausgesetzten Ursachen dauernd gegeben sind. Unser Glaube bleibt gebunden an das apostolische Zeugnis. Aber diese Abhängigkeit wäre dennoch aus verschiedenen Gründen falsch interpretiert, wollte man sie nach dem profanen Modell des sonstigen „Glaubens“ als ein Ergebnis verstehen, bei dem man selbst nicht dabei war und das man dennoch annimmt, weil einer, der es selbst erlebt zu haben versichert, „glaubwürdig“ zu sein scheint. Würde also nach dem profanen Modell der Zeugenaussage allein das Auferstehungszeugnis der Apostel beurteilt, müsste es als unglaubwürdig abgelehnt werden, da die Voraussetzung für die Anwendung dieses Modells nicht zutrifft. Wir selber sind nämlich nicht einfach und außerhalb der Erfahrung der apostolischen Zeugen. Denn wir verbinden das Zeugnis der Apostel mit unserer eigenen transzendentalen Auferstehungshoffnung; wir vernehmen also gar nicht etwas, was gänzlich unerwartet und gänzlich außerhalb unseres Erfahrungshorizontes liegt. Analysieren wir die biblischen Auferstehungstexte, angefangen von den schlichten bekenntnishaen Formeln: „er ist auferweckt“, bis zu den Texten, die die Ostererfahrung unter verschiedensten theologischen Vorzeichen dramatisieren, so war man sich der Eigenart der Ostererfahrungen durchaus bewusst: nicht von einem selbst erzeugt, sondern von „außen“ kommend. Man kann sagen, „historisch“ würden wir nicht die Auferstehung Jesu erreichen, sondern nur die Überzeugung seiner Jünger, dass er lebe (Quelle: „Grundkurs des Glaubens“ v. K. Rahner, Herder Verlag 1976. Alle Textstellen wurden für den Zweck des vorliegenden Buches ausgewählt, vereinfacht dargestellt und gekürzt).


Wenn man unter einem historisch erreichbaren Tatbestand einen solchen versteht, der selbst unserer raumzeitlichen Erfahrung angehört, so Karl Rahner, dann ist es nur selbstverständlich, dass die Auferstehung Jesu kein historisches Ereignis sein kann und will, weil sich die Dimension unserer Geschichtlichkeit (Zeitlichkeit) und jene des Transzendentalen (Ewigkeit) weder vermischen noch verschränken lassen, sondern sich vielmehr gegenseitig ausschließen. Die Berichte über die Auferstehungs- bzw. Erscheinungsereignisse der ersten Jünger sind in ihrer Plastizität und Dramatik eher als Einkleidungen ihrer Erfahrungen mit dem auferstandenen Jesus zu deuten.
Aus diesem Grund wird von der Theologie der Mystik allen Privatoffenbarungen im Zusammenhang mit Jesuserscheinungen – wie jenen visionären Erfahrungen der aus Polen stammenden Schwester Faustine Kowalska (1905 – 1938), die von Papst Johannes Paul II. am 30. April 2000 heilig gesprochen wurde, um ein Beispiel aus jüngster Zeit zu nennen – jede Gleichartigkeit mit dem „Gesehenwerden“ des Auferstandenen durch die Apostel, abgesprochen.

Wenn wir die Betrachtung der Auferstehung in diesem Buch in gebotener Kürze zum Abschluss bringen, so müssen wir sagen, dass sich unsere Auferstehungserwartung und die heilsgeschichtliche Glaubenserfahrung der Auferstehung Jesu gegenseitig bedingen. Vorausgesetzt natürlich, dass wir unsere eigene Auferstehung nicht als eine Rückkehr in unsere Raumzeitlichkeit denken, in der es die Vollendung des Menschen per definitionem gar nicht gibt und geben kann, weil diese raumzeitliche Welt eben der Raum des Werdens von personaler Freiheit und Verantwortung, nicht aber der Raum dieser personalen Verantwortung sein kann.

Unerklärbar, aber nicht unerreichbar, so musste Jesus auf seine Jünger gewirkt haben wie auf alle jene, die seine Nähe suchten, sei es, dass sie bei ihm Heilung suchten oder seiner Botschaft von seinem himmlischen Vater lauschen wollten. Tausende waren es, die dem jungen Mann aus Nazareth auf seinen Predigtwanderungen begleiteten, der vor ihren Augen Wunder vollbrachte, aber auch ihre traditionellen Vorstellungen von Gott aus den Angeln hob. Nicht, dass er ihnen einen ganz neuen Gott verkünden würde, der sich völlig von jenem unterschied, der einst ihre Ahnen unter dem Propheten Mose nach vierzigjähriger Versklavung in Ägypten wieder zurück in die Heimat führte. Trotz aller Sympathien, die sie dem beredten Meister, wie er von seinen Jüngern genannt wurde, entgegenbrachten, waren sie doch immer im Zweifel, ihn in die Reihe ihrer großen Propheten zu stellen. Zu sehr widersprach sein Bild von Gott jenem, das ihnen ihre Priester vorhielten. Allen, ohne Ausnahme, widerstrebte es, in ihm Gott oder Gottes Sohn (was überhaupt völlig unverständlich schien) zu sehen. Gott, das ist doch der Unnahbare, der Verhüllte, der Allmächtige und Grenzenlose, der Schöpfer des Himmels und der Erde, der Urgrund allen Seins. Ihm zu Ehren wurden Altäre errichtet, vom Tempel in Jerusalem ganz abgesehen. Was aber hatte der Habenichts aus Nazareth diesem entgegenzusetzen? Sogar alles, was für die Menschen um ihn herum von Bedeutung war, schätzte er gering. So sagte Jesus: Sammelt euch nicht Schätze hier auf der Erde, wo Motte und Wurm sie zerstören und wo Diebe einbrechen und sie stehlen, sondern sammelt euch Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Wurm sie zerstören und keine Diebe einbrechen und sie stehlen. Und was sorgt ihr euch um eure Kleidung? Lernt von den Lilien, die auf dem Felde wachsen: Sie arbeiten nicht und spinnen nicht. Doch ich sage euch: Selbst Salomo war in all seiner Pracht nicht gekleidet wie eine von ihnen.

Dann aber wieder war es der Anflug von Größenwahn. Die Juden warfen ihm vor, von einem Dämon besessen zu sein. Jesus erwiderte ihnen: Ich bin von keinem Dämon besessen, sondern ich ehre meinen Vater; ihr aber schmäht mich. Wenn jemand an meinem Wort festhält, wird er auf ewig den Tod nicht schauen. Da sagten die Juden zu ihm: Jetzt wissen wir, dass du von einem Dämon besessen bist. Abraham und die Propheten sind gestorben, du aber sagst: Wenn jemand an meinem Wort festhält, wird er auf ewig den Tod nicht erleiden. Bist du etwa größer als unser Vater Abraham? Er ist gestorben, und die Propheten sind gestorben. Für wen gibst du dich aus? Jesus antwortete: Wenn ich mich selbst ehre, so gilt meine Ehre nichts. Mein Vater ist es, der mich ehrt, er, von dem ihr sagt: Es ist unser Gott. Doch ihr habt ihn nicht erkannt. Ich aber kenne ihn, und wenn ich sagen würde: Ich kenne ihn nicht, so wäre ich ein Lügner wie ihr. Euer Vater Abraham jubelte, weil er meinen Tag sehen sollte. Da entgegneten die Juden: Du bist noch keine fünfzig Jahre alt und willst Abraham gesehen haben? Jesus erwiderte ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Noch ehe Abraham wurde, BIN ICH. Da hoben sie Steine auf, um sie auf ihn zu werfen. Jesus aber verbarg sich und verließ den Tempel (Joh. 8,48ff.).

Die Passionsberichte in den vier Evangelien bezeugen das Leiden Jesu und seinen Tod am Kreuz. Doch wer hing und starb wirklich am Kreuz? War Jesus nur ein außergewöhnlicher Mensch, ein Prophet vielleicht, oder wahrhaftig der Sohn Gottes, wie er von sich behauptete? Jetzt, da der Geschundene und ans Kreuz Geschlagene seinem Tod entgegensah, hatten sich selbst seine getreuesten Freunde von ihm zurückgezogen. Nur seine Mutter und der Jünger, den er liebte – nach altkirchlicher Überlieferung war dieser der Apostel Johannes und einer der Verfasser des nach ihm benannten vierten Evangeliums – standen unter dem Kreuz. Mehrere Frauen, die Jesus seit der Zeit von Galiläa nachgefolgt waren, hielten sich abseits des Kreuzes auf, um aus der Entfernung das Sterben ihres Meisters zu verfolgen. Obwohl Jesus viele machtvolle Wundertaten vor ihren Augen vollbracht hatte, ist es schwer vorstellbar, dass der Schmerz und die Tränen jener, die ihre Blicke auf das Kreuz richteten, in diesen Augenblicken Jesus als dem göttlichen Sohn seines göttlichen Vaters im Himmel gegolten haben. Es bestand ja absolut kein Zweifel, dass der, der am Kreuz hing, der Sohn des Zimmermanns und seiner Frau Maria war. Sie alle kannten auch seine Brüder und Schwestern. Vor allem aber war Jesus ein gläubiger Jude, wenngleich er sich, vielleicht öer als es manchmal notwendig war, mit den Pharisäern herumgestritten hatte. Und war es nicht so, dass Jesus am Sabbat o in der Synagoge lehrte und man sich fragte, woher er dieses große Wissen wohl haben könne? Jesus war ein guter Mensch. So viele, die an schwerer Krankheit litten, heilte er. Ja, Jesus war ein guter Mensch. Warum nur hatte man ihm ein so schreckliches Leid zugefügt? Der Todestag Jesu begrub alle Hoffnungen, so unterschiedlich diese von den Menschen auch gedacht wurden, endgültig. Selbst die von Jesus vorausgesagte Auferstehung war für die Trauernden kein Thema mehr. Ehrlich gesagt konnte man sich ohnehin nie etwas Genaueres darunter vorstellen, wenn er davon sprach, nach dem dritten Tag von den Toten aufzuerstehen. Dann aber das leere Grab. Der Tote ist nicht mehr da. Über die Auffindung des leeren Grabes berichten Matthäus, 28,1-8; Markus 16,1-8; Lukas 24,1-12 und Johannes 20,1-10. Kurz danach erscheint der nachösterliche Jesus seinen Jüngern. Nicht, dass Jesus ihnen jetzt um vieles fremder erschien, als sie ihn bei seinen Predigtwanderungen begleitet hatten. Ihr Meister war jedoch von einer Seltsamkeit umgeben, die, wie könnte man es anders beschreiben, eben nicht von dieser Welt war. Dass man lebt, um später einmal zu sterben, ist eine Naturwendigkeit, dass man aber erst sterben muss, um zu leben, dann aber für alle Ewigkeit: was für eine Unfassbarkeit!

Von den Begegnungen mit dem auferstandenen Christus sei die Erscheinung in Jerusalem herausgegriffen: Nachdem sich Jesus zwei von seinen Jüngern in Emmaus zu erkennen gab, brachen diese sofort auf, um in Jerusalem den dort versammelten Aposteln und Jüngern von ihrem Erlebnis zu erzählen. Noch während die beiden Jünger davon berichteten, trat Jesus in ihre Mitte und sagte zu ihnen: „Friede sei mit euch!“ Alle erschraken und hatten große Angst, denn sie meinten, einen Geist zu sehen. Da sagte er zu ihnen: „Was seid ihr so bestürzt? Warum lasst ihr in eurem Herzen solche Zweifel aufkommen? Seht meine Hände und meine Füße an: Ich bin es selbst. Fasst mich doch an, und begreift: Kein Geist hat Fleisch und Knochen, wie ihr es bei mir seht. Bei diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und Füße. Sie staunten, konnten es aber vor Freude immer noch nicht glauben.“ Da sagte er zu ihnen: „Habt ihr etwas zu essen hier? Sie gaben ihm ein Stück gebratenen Fisch; er nahm es und aß es vor ihren Augen.“ (Lk. 24,36-43)

Jesus verkündigte das Reich Gottes und nicht sich. Die Bedeutung seines einmaligen Sohnverhältnisses zum Vater erachtete er als exemplarisch für alle Menschen, wie sich die Nähe Gottes zu den Menschen neu und unwiderruflich ereignen kann. Um dieses Reich Gottes aufzurichten, sammelte Jesus die von ihm auserwählten Jünger um sich, als Grundstock seiner künftigen „Kirche“. Auf Grund der Ostererlebnisse der Apostel und Jünger sowie der Einhauchung des heiligen Geistes an Pfingsten entstand durch die Verschränkung dieser beiden Erfahrungshorizonte ein „glaubendes Wissen“ unter seinen Anhängern, das sie an der Gottessohnschaft Jesu und an ihrem Auftrag, die Botschaft Jesu in alle Welt zu tragen, jetzt nicht mehr zweifeln ließ.

Kurz vor seiner Hinrichtung im Jahre 54 n. Chr. unter Kaiser Nero richtete der Apostel Petrus, der von Jesus auserwählt wurde die junge Kirche anzuführen, zwei Briefe an christliche Gemeinden im nördlichen und westlichen Kleinasien, um alle zu ermuntern, die an Jesus Christus glauben. Der Abschnitt aus dem 2. Brief (1,12-21) widmet sich dem Zeugnis der Propheten und der Apostel und lautet: Darum will ich euch immer an das alles erinnern, obwohl ihr es schon wisst und in der Wahrheit gefestigt seid, die ihr empfangen habt. Ich halte es nämlich für richtig, euch daran zu erinnern, solange ich noch in diesem Zelt lebe, und euch dadurch wach zu halten; denn ich weiß, dass mein Zelt bald abgebrochen wird, wie mir auch Jesus Christus, unser Herr, offenbart hat.

Ich will aber dafür sorgen, dass ihr auch nach meinem Tod euch jederzeit daran erinnern könnt. Denn wir sind nicht irgendwelchen klug ausgedachten Geschichten gefolgt, als wir euch die machtvolle Ankunft Jesu Christi, unseres Herrn, verkündeten, sondern wir waren Augenzeugen seiner Macht und Größe. Er hat von Gott, dem Vater, Ehre und Herrlichkeit empfangen; denn er hörte die Stimme der erhabenen Herrlichkeit, die zu ihm sprach: Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe. Diese Stimme, die vom Himmel kam, haben wir gehört, als wir mit ihm auf dem heiligen Berg waren.

Dadurch ist das Wort der Propheten für uns noch sicherer geworden, und ihr tut gut daran, es zu beachten; denn es ist ein Licht, das an einem finsteren Ort scheint, bis der Tag anbricht und der Morgenstern aufgeht in eurem Herzen. Bedenkt dabei vor allem dies: Keine Weissagung der Schrift darf eigenmächtig ausgelegt werden; denn niemals wurde eine Weissagung ausgesprochen, weil ein Mensch es wollte, sondern vom Heiligen Geist getrieben, haben Menschen im Auftrag Gottes geredet.

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Lieblingszitat

„Um Gott zu lieben, brauchen wir nicht mehr Verstand als den, der uns gegeben ist.

Für uns alle ein tröstlicher Gedanke.“

Eckehard Bamberger

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