Stille Nacht! Heilige Nacht!

Stille Nacht! Heilige Nacht!

Darstellung der Weihnachtskrippe

Stammt die Komposition zu “Stille Nacht” aus dem Volkslied “In an kloan Haus”?

Das Lied “Stille Nacht” hat mich von Jugend an sehr interessiert. In der Nachkriegszeit lebte ich mit meinen Eltern in Schwanenstadt, Oberösterreich. In einer Weihnachtszeit, welches Jahr weiß ich nicht mehr, erhielten wir einen Prospekt. Abgebildet war darauf eine Notenzeile von “Stille Nacht” mit dem Text “In an kloan Haus”. Ich erinnere mich noch gut daran, dass ich diese Notenzeile des Öfteren vor mich hin summte. Ich warf den Prospekt nach wenigen Tagen weg und bedauere das noch heute.

Nachdem ich schon viele Jahre in Pension bin, beschäftige ich mich mit dem Schreiben von Büchern christlichen Inhalts. In meinem ersten Buch Lichtkreise – Provokationen christlichen Denkens habe ich dieses Erlebnis nochmals aufleben lassen:

Das schönste und auch weltweit berühmteste Lied im Stil eines Volksliedes ist “Stille Nacht”, uraufgeführt im Jahre 1818, komponiert von Franz X. Gruber nach Worten des katholischen Priesters Joseph Mohr. Der Text, den Mohr der Melodie seines Freundes unterlegt hat, ist eine meditative Betrachtung des Lukas Evangeliums. Für die Notation seiner Komposition wählte Gruber die Gitarre, die zur Begleitung von Volksliedern bestens geeignet ist.

Im Liederschatz seiner Heimat könnte Gruber auf das Volkslied “In an kloan Haus” gestoßen sein, dessen erste Takte genau jenen gleichen, die er für sein Weihnachtslied verwendete. Oder sollte es nur Zufall gewesen sein? Dem Autor war es jedoch nicht möglich, den direkten Zusammenhang der beiden Lieder nachzuweisen, da ihm, außer dem Beginn der ersten Verszeile jener Volksweise und den für “Stille Nacht” so charakteristischen Anfangstakten, die Weiterführung des Textes und der Melodie nicht bekannt ist.

Frohe Weihnacht,
Dr. Eckehard Bamberger

Fotocredits: benhoefer auf Pixabay